Pädagogik

Unser Bild vom Kind und Partizipation

Jedes Kind ist einzigartig, mit eigenen individuellen Interessen, Bedürfnissen, Schwerpunkten und eigenem Entwicklungstempo. Das Kind als Experte seiner eigenen Entwicklung bildet dabei den Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit. Vorhandene Fähigkeiten, individuelle Bedürfnisse sowie aktuelle Lern- und Entwicklungsinteressen formen unsere Arbeit mit dem jeweiligen Kind. Es ist uns wichtig, die natürlich gegebene intrinsische Motivation der Kinder aufzugreifen, zu nutzen und zu fördern. Lernen aus eigenem Antrieb ist effektiver als von außen gesteuertem Lernen, was zahlreiche Lernwissenschaftler bestätigen, denn „erfolgreiches und nachhaltiges Lernen ist nur möglich, wenn die Lernenden ihre Lernprozesse selbst steuern können“.

Unsere Aufgabe ist es, entsprechend dieser Annahmen eine passende, geschützte Umgebung zu schaffen, in der das Kind autonom agieren kann, ohne das Gefühl von Überforderung zu verspüren. Es geht darum, Impulse und Anregungen zu bieten, die das Kind nach eigenem Interesse annehmen, erweitern und verfolgen kann. Dabei geben wir als Fachpersonal benötigte Hilfestellungen und beobachten die Kinder genau, um die verschiedenen Interessen zu entdecken und aufzugreifen. Unsere Beobachtungen fließen dann nahtlos in die Impulssetzungen, insbesondere in die Raum- und Materialgestaltung ein, sodass ein ansprechender Raum zum Ausprobieren entsteht.

Das Kinderparlament ist bei uns eine feste Institution im Sinne von „Demokratie erleben und erlernen“ und findet wöchentlich für die Kinder ab 4 Jahren statt. Den Vorsitz übernehmen die Vorschulkinder.

Themen der Kinder und der Kita werden im Laufe der Woche in einem dafür bestimmten Buch, für das die Vorschulkindern verantwortlich sind, gesammelt. Der Kinderpräsident/die Kinderpräsidentin führt anhand der Einträge durch die Themen. Diese werden vorgestellt und gemeinsam erörtert und Lösungen gefunden. Bei Bedarf findet eine demokratische Abstimmung statt. Das Protokoll der Sitzung wird ausgehangen.